Die Vereinten Nationen erklären den 30. Juni zum Internationalen Asteroiden-Tag

09. Dezember 2016
Auf internationaler Ebene soll auf die Einschlagsgefahr von Asteroiden und Kometen hingewiesen werden.
„Asteroideneinschläge zählen zu den geologischen Naturgefahren wie auch Erdbeben und Vulkanausbrüche - nur sind sie noch viel zu wenig erforscht“, so NHM-Generaldirektor Christian Köberl. „Der Internationale Asteroiden Tag will auf die Problematik aufmerksam machen, und bietet mit öffentlichen Veranstaltungen - wie z. B. am Naturhistorischen Museum Wien - die Gelegenheit, die Öffentlichkeit über diese Problematik zu informieren und mögliche Lösungsvorschläge zu diskutieren."

Der 30. Juni wurde von den Vereinten Nationen zum Internationalen Asteroiden Tag erklärt, um auf internationaler Ebene dem Jahrestag des Tunguska-Einschlags in 1908 in Sibirien (Russland) zu gedenken und die öffentliche Aufmerksamkeit über die Einschlagsgefahr von Asteroiden und Kometen auf der Erde zu steigern: „Wir sind sehr stolz über die Anerkennung der Vereinten Nationen”, so die Mitbegründer des Asteroid Day, zu denen unter anderem Brian May, Astrophysiker und weltbekannter Gitarrist der Rock Band QUEEN sowie Astronaut Rusty Schweickart zählen. „Asteroideneinschläge sind die einzigen Naturkatastrophen, vor denen wir uns schützen können, wenn wir als Besatzung des Raumschiffs Erde gemeinsam an einer globalen Lösung arbeiten.”
Anfang 2016 schlug ein Komitee der Association of Space Explorers (ASE) für erdnahe Objekte in Wien zusammen mit dem UN Ausschuss für die friedliche Nutzung des Weltraums als formale Empfehlung der UN Generalversammlung vor, den Asteroiden Tag als jährliches globales Ereignis anzuerkennen und zu erhalten.

Seit langem schon ist das UN Komitee daran interessiert sein Wissen um die Verteilung und die physikalischen Eigenschaften von potentiell gefährlichen erdnahen Objekten zu verbessern. Auch die Vorhersage und der Schutz vor der Bedrohung durch einen Asteroideneinschlag, insbesondere für Entwicklungsländer, stehen im Vordergrund.

Unter Leitung der Association of Space Explorers (ASE), einer internationalen Vereinigung von Astronauten, Kosmonauten und Taikonauten, und mit Unterstützung der B612 Foundation, einer privaten Organisation zum Schutze der Erde vor Asteroideneinschlägen durch rechtzeitige Entdeckung, wurde am 30. Juni 2015 der erste Asteroiden Tag organisiert. Dieses Datum wurde gewählt in Gedenken an den verheerendsten Asteroideneinschlag in der jüngsten Zeitgeschichte seit Beginn der Aufzeichnungen, dem Tunguska Asteroideneinschlag in 1908 in Sibirien, Russland. Dieses zerstörerische Ereignis hat glücklicherweise keine Menschenleben gefordert sondern aufgrund der sehr spärlichen Besiedlung von Sibirien, „nur“ ca. 2000km² Land (mehr als 2x die Größe von Berlin) komplett zerstört.
Die Koordination von Asteroid Day 2016 führte zu über 500 Veranstaltungen und Vorträgen im Asteroiden-Kontext in 72 Ländern weltweit. Insgesamt nahmen mehr als 150.000 Menschen teil und über eine Million Menschen wurden über “Live”-Aktivitäten im Internet erreicht.

Veranstaltungshinweis: Am Montag, dem 12.12., findet ein von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften organisiertes Symposium statt, bei dem NHM-Generealdirektor Christian Köberl zum Thema extraterrestrische Risiken spricht. Nähere Infos hier: https://goo.gl/9Q3nWt
Künstlerische Darstellung eines Impaktes
© D. Jalufka/ NHM Wien
  
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