Die Hallstätter Lappenpickel
Auch in der Älteren Eisenzeit verwendete man in Hallstatt weiterhin Pickel aus Bronze und nicht aus Eisen. Selbstverständlich kannten die Hallstätter Bergleute den neuen Werkstoff Eisen, das zeigen die Funde aus dem Gräberfeld. Doch aus Gründen, die bislang nicht geklärt sind, benutzte man im Bergwerk weiterhin die Bronzepickel.Am Dürrnberg bei Hallein hingegen, dem zweiten großen Salzproduzenten der Eisenzeit, verwendete man Eisenpickel. Der „oberständige Lappenpickel“ der Hallstätter Bergleute war mit einer hoch entwickelten Holzschäftung versehen. Das aus Buchenholz geschnittene Knieholz hatte einen keulenförmigen Kopf und einen kurzen dicken Stiel mit einer deutlichen Schwächung im oberen Drittel. Dadurch wurde nicht nur die wertvolle Metallspitze geschont, sondern auch die Prellung der Handgelenke beim Arbeiten vermindert. Für die Pickel aus dem Bergwerk verwendete man eine spezielle Legierung. Sie weist einen zum Teil höheren Zinnanteil als üblich auf, nämlich 10% und mehr. Der höhere Zinngehalt machte die Pickel wesentlich härter, aber auch spröder. Dies hatte zur Folge, dass die Spitzen der Pickel oft abbrachen.