Die Ammonitenfauna der St. Veiter Klippenzone auf Wiener Stadtgebiet (XIII Bezirk)

Die wohl bekanntesten Ammoniten Wiens (z.B. Stephanoceras vindobonense) stammen aus dem mittleren Jura („Dogger“) der St. Veiter Klippenzone und sind ca. 175,6 bis 161,2 Millionen Jahre alt. Im Rahmen des erdwissenschaftlichen Projektes zur Ammonitenfauna der St. Veiter Klippenzone auf Wiener Stadtgebiet (XIII Bezirk; Fig. 1) erfolgte eine Bestandsaufnahme der betreffenden Fossilbestände aller Wiener Institutionen (NHMW, GBA, UNI Wien, Bezirksmuseen, Wienerwaldmuseum Eichgraben) und eine digitale Erfassung der Objekte.

Projektleiter: Priv. Doz. Mag. Dr. Mathias Harzhauser

 

Zeitraum: 2/2019 – 6/2020


Förderinstitution: Kulturabteilung der Stadt-Wien, Kommission für Geowissenschaften (ÖAW)


In Summe wurden 3 497 Objekte fotografisch dokumentiert und die Informationen der zugehörigen Etiketten in eine Datenbank eingespeist. 51% davon sind Ammoniten (inkl. Aptychen), 16% Brachiopoden, 13% Bivalven und 10% Belemniten. Gruppen wie Wirbeltiere, Crinoiden, Echinoiden, Gastropoden, Nautiloideen und andere Cephalopoden (z.B. Rhyncholithen), Pflanzen, Schwämme, Serpuliden, Spurenfossilien und Gesteinsproben bilden die übrigen 10%.

Das historische Material wurde im späten 19. Jahrhundert von Carl Ludolph Griesbach, in 1900 von Franz Toula (siehe Trauth, 1923a) und Egbert Wilhelm von Hochstetter gesammelt und durch jüngste, zusätzliche Sammlungen von Oliver Schmitsberger, Martin Maslo, Alexander Lukeneder und Petra Lukeneder ergänzt. Das Ziel dieses Projektes war, alle verfügbaren Daten zu den Fossilien und Gesteinsproben der St. Veiter Klippenzone in öffentlichen Sammlungen zu dokumentieren und online verfügbar zu machen.

In den bearbeiteten Sammlungen wurden insgesamt 3 393 Fossilien, mit 1 509 Ammoniten, 1 unbestimmten Cephalopoden, 290 Aptychen, 76 Nautiliden, 333 Belemniten, 11 Oegopsiden, 452 Bivalven, 30 Gastropoden, 3 Polychaeten, 47 Echinoidea, 38 Crinoiden, 11 unbestimmten Echinodermen, 574 Brachiopoden, 2 Spurenfossilien, 4 Schwämmen, 6 Wirbeltierrest, 1 Pflanzenrest, 5 unbestimmten Fossilien, sowie 104 Gesteinsproben aus St. Veit und dem Lainzer Tiergarten fotografiert. Die Ammoniten machen über die Hälfte der Makrofauna aus (53%) und sind mäßig gut erhalten (meist in Form von Steinkernen, ohne Schale, aber häufig mit gut erhaltenen Lobenlinien).

Die Fossilien mussten vor der fotografischen Bearbeitung gesäubert werden, sprich sorgfältig und schonend gewaschen und getrocknet werden. Die Fotodokumentation wurde sowohl am Einzelstück als auch mit den gesamten Inventarisierungsunterlagen und Beschriftungen durchgeführt. Diese wurden wiederum in eine Excel Liste eingetragen (Petra Lukeneder). In diese wurden neben der entsprechenden Institution, die Inventarnummern, die Schichten, die Taxonomie (alter Name plus Neubestimmung, Alexander Lukeneder), das jeweilige erdgeschichtliche Alter eingetragen. Eine Vielzahl der aufgefundenen Fossilien musste dazu neu bestimmt werden, was zu Veränderungen des jeweils bestimmten stratigrafischen Alters führen könnte. Die bis dato nachgewiesene biostratigrafische Reichweite der St. Veiter Klippen-Gesteine und Fossilien (Makro- und Mikro) reicht vom untersten Jura (Hettangium) bis in die Unterkreide (Berriasium).

Die Projektergebnisse wurden einem Manuskript zusammengefasst das derzeit unter Begutachtung ist (Lukeneder et al. in subm. April 2020, AJES).

Link zur Übersicht der erfassten Objekte: Objektliste (.xlsx, 136 KB)

Downloadlinks Bilder:
BZAH - Bezirksamt Hietzing (.zip, 28 MB)
BZMH - Bezirksmuseum Hietzing (.zip, 13,5 MB)
BZML - Bezirksmuseum Liesing (.zip, 7 MB)
GBA - Geologische Bundesanstalt (Auswahl; .zip, 300 MB)
IGUW (Dep) - Universität Wien, Department für Geodynamik und Sedimentologie, Depot Erdwissenschaften (.zip, 688 MB)
IGUW (T) - Universität Wien, Department für Geodynamik und Sedimentologie, Typensammlung Erdwissenschaften (Auswahl; .zip, 365 MB)
IPUW (Dep) - Universität Wien, Institut für Paläontologie, Depot Paläontologie (.zip, 472 MB)
IPUW (W) - Universität Wien, Institut für Paläontologie, Weinfurter Sammlung (Auswahl; .zip, 332 MB)
NHMW - Naturhistorisches Museum Wien (Auswahl; .zip, 646 MB)
WWM - Wienerwaldmuseum (.zip, 253 MB)

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