MenschMikrobe. Das Erbe Robert Kochs und die moderne Infektionsforschung

10. April 2013

 

Es ist eine schicksalhafte Gemeinschaft: Seit es den Menschen gibt, trägt er Bakterien und Viren, Pilze und Parasiten mit sich. Auf seiner Haut, im Mund, im Darm. Die allermeisten Mikroben sind für den Menschen harmlos. Viele sind sogar nützlich. Nur die wenigsten machen krank. Dann aber können sie zur Geißel werden. Immer wieder haben Seuchen wie Pest und Cholera, Malaria, AIDS oder SARS den Menschen bedroht.
Was sind Mikroben? Wie entstehen Infektionen? Wie lassen sich Seuchen kontrollieren? Ein Einblick in die rasante Entwicklung der Infektionsforschung seit Robert Koch, dem Mitbegründer der modernen Bakteriologie, und ihre unverändert hohe Bedeutung im 21. Jahrhundert wird in Saal 50 des Naturhistorischen Museums gegeben. „MenschMikrobe“ lädt ein, in das Bild vom Wechselspiel zwischen dem menschlichen Körper und den Mikroorganismen einzutauchen – in einer Ausstellung zum Sehen, Hören, Mitmachen und Staunen.
Die Ausstellungswände aus Glas werden durch interaktive Exponate ergänzt, darunter eine virtuelle Pandemie-Simulation, ein Krankenhaus- Modell zum Erforschen von Infektionsquellen sowie ein überdimensioniertes Stoffbakterium, das die Wirkungsweise von Antibiotika verständlich macht.
„MenschMikrobe“ ist eine Ausstellung der Deutschen Forschungsgemeinschaft und des Robert Koch-Instituts in Kooperation mit dem NHM Wien und dem FWF Wissenschaftsfonds.

Shigellen

Die Erreger der Bakterienruhr, Shigellen (rot), breiten sich in Körperzellen aus. Grün sind bestimmte Zell-Eiweiße, blau die Zellkerne gefärbt (Fluoreszenzmikroskopie).

Die Ruhr geht mit blutig-schleimigen Durchfällen einher.

 

© Abbildung: MPI für Infektionsbiologie, V. Brinkmann

Dengue-Virus

Verwandt mit dem Gelbfieber-Erreger ist das Dengue-Virus, hier ein Computerbild auf Basis elektronenmikroskopischer und kristallographischer Daten. Rot, blau, gelb sind die Untereinheiten eines Eiweißes in der Virushülle.

 

© Abbildung: Purdue University, R. Kuhn/M. Rossmann

Schnupfenvirus, Computermodell

© Anna Tanczos, Wellcome Images

Ausstellungsansicht “MenschMikrobe”. Installation “Mikroben im Labor”

© Foto: NHM, Kurt Kracher

Ausstellungsansicht “MenschMikrobe”. Installation “Wer lebt hier?”

Der Mensch und seine Mikroben: Anhand dieser Frauenfigur kann der Besucher die Körperflora und ihre Funktionen erkunden. Die Text-Aufkleber werden durch eine Farbfilterlupe hindurch lesbar – auf diese Weise erfährt man beispielsweise, wo Herpesviren im Organismus hausen und welche Aufgabe die Laktobazillen in der Vagina besitzen.

© Foto: NHM, Kurt Kracher

Ausstellungsansicht “MenschMikrobe”. Installation “Simulieren Sie die Pandemie”

© Foto: NHM, Kurt Kracher

Ausstellungsansicht “MenschMikrobe”. Installation “Bedrohung aus dem Wasser”

Bedrohung aus dem Wasser: In einem Wasseruntersuchungs-Koffer aus der Zeit Robert Kochs sind Modelle von Krankheitserregern zu sehen, die durch kontaminiertes Wasser übertragen werden können. Hinten (v.l.n.r.): Entamoeba histolytica, der Erreger der Amöbenruhr; Legionelle, Auslöser der Legionärskrankheit; Hepatitis-A-Virus. Vorne: Pärchenegel, Verursacher der Bilharziose; Salmonella typhi, das Typhus-Bakterium.

© Foto: NHM, Kurt Kracher

Ausstellungsansicht “MenschMikrobe”. Installation “Wehret den Mücken”

© Foto: NHM, Kurt Kracher

Ausstellungsansicht “MenschMikrobe”. Installation “Mikroben im Labor”

© Foto: NHM, Kurt Kracher

Ausstellungsansicht “MenschMikrobe” Installation “Hygiene in der Klinik”

Hygiene in der Klinik: Anhand eines Playmobil-Krankenhauses können Besucher potenzielle Infektionsquellen im Krankenhaus explorieren und sich über präventive Hygiene-Maßnahmen kundig machen.

 © Foto: NHM, Kurt Kracher

Ausstellungsansicht “MenschMikrobe” Die Seuchen der Welt – Eine Zeitreise

© Foto: NHM, Kurt Kracher

Ausstellungsansicht “MenschMikrobe”. Installation “Die Wirkung der Antibiotika”

© Foto: NHM, Kurt Kracher

Ausstellungsansicht “MenschMikrobe”

© Foto: NHM, Kurt Kracher

Ausstellungsansicht “MenschMikrobe”. Installation “Wer lebt hier?”

 

© Foto: Ansgar Meemken

Robert Koch kurz nach seiner Entdeckung des Tuberkulosebakteriums, 1883

© Robert Koch-Institut

Robert Koch 1896 in einem Labor in Kimberley, Südafrika

© Robert Koch-Museum

Robert Koch auf Expedition

Robert Koch bei seiner Schlafkrankheits-Expedition am Victoriasee 1906/07, hier zusammen mit seinem Assistenten Friedrich Karl Kleine. Die Forscher sezieren ein Krokodil und entnehmen eine Blutprobe. Koch vermutete, dass Krokodile ein wichtiges Reservoir für die von Tsetse-Fliegen übertragenen Schlafkrankheits-Erreger sind. Allerdings werden Krokodile nur von einem verwandten Parasiten befallen. Für die Schlafkrankheit des Menschen spielen sie keine Rolle.

 

© Robert Koch-Institut

Salmonella typhi

© Abbildung: MPI für Infektionsbiologie, V. Brinkmann

  
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