Welterbepreis 2022 der Region Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut wurde an NHM Wien-Archäologen Hans Reschreiter verliehen

02. Mai 2022
Seit 25 Jahren ist die Region Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut UNESCO Weltkulturerbe. Am Österreichischen Welterbetag trafen sich Vertreter*innen der UNESCO, der oberösterreichischen Welterbestätten, des Landes Oberösterreich, die Bürgermeister der Gemeinden und die Generaldirektorin des Naturhistorischen Museum Wiens, dieses Jubiläum gebührend zu feiern. Der Initiator der Feier, Dr. Hans Reschreiter von NHM Wien, wurde mit dem „Welterbepreis“ ausgezeichnet.
Der Welterbepreis – auch Friedrich-Simony-Preis – wird seit 2007 an Personen oder Institutionen verliehen, die sich um die Förderung der Welterberegion und des Welterbegedankens verdient gemacht haben. Benannt ist er nach Friedrich Simony (1813-1896), welcher sich als Wissenschaftler, Geologe, Gletscher- und Höhlenforscher, Geograph, Maler und Schriftsteller für die Region einsetzte und somit die Grundlage für die hohe Bekannt- und Beliebtheit auch in wissenschaftlichen Kreisen legte. Mit dieser Ehrung soll das Welterbe beständig in der Region und in der Bevölkerung thematisiert werden und auch für internationale Gäste interessant werden.

Dr. Hans Reschreiter, Prähistoriker und Hallstatt-Forscher am NHM Wien sowie Mit-Initiator der Welterbe-Feier, wurde mit dem Welterbepreis ausgezeichnet. „Ich freue mich außerordentlich über diese Überraschung und Auszeichnung, die mir besonders von dieser Region, in der ich seit vielen Jahren forsche und arbeite, sehr viel bedeutet“, betont der Preisträger Dr. Hans Reschreiter.
 
Die Außenstelle des Naturhistorischen Museums Wien in Hallstatt untersucht die prähistorischen Bergwerke, die Geschichte der 7.000-jährigen Salzproduktion sowie das Entstehen und den Wandel dieser einzigartigen Salzlandschaft von der Steinzeit bis heute. Die Prähistoriker*innen, unter ihnen Dr. Hans Reschreiter, erforschen im Hallstätter Salzberg Stollen und Salz-Abbaukammern und rekonstruieren diese. So lassen sich etwa die Lebensweise, die Arbeitswelt, die Werkzeuge oder die Mode der Leute vor tausenden von Jahren nachvollziehen. „Die 7.000 Jahre ununterbrochene Salzproduktion in Hallstatt machen diese Welterbestätte und Region so besonders – mit unglaublichem Wert für unsere prähistorische Forschung, aber auch für die aktuelle Salzgewinnung“, so NHM Wien-Generaldirektorin Dr. Katrin Vohland. Die Forschungsarbeiten in Hallstatt erfolgen in Kooperation mit der Salinen Austria AG und der Salzwelten GmbH.
 
Helga Pucher, MBA und Mag. (FH) Barbara Winkelbauer, Geschäftsführerinnen der Salzwelten GmbH, über die Zusammenarbeit: „Keiner hat den Welterbepreis mehr verdient als Hans Reschreiter. In jahrelanger enger Zusammenarbeit haben wir in den Salzwelten zahlreiche Programme zur Wissensvermittlung wie auch Schaustellen entwickelt, für die Hans wertvollen Input eingebracht hat. Er schafft es, komplizierte Inhalte verständlich auszudrücken. Seine Begeisterung für den prähistorischen Bergbau und sein Organisationstalent sind unumstritten, was er alljährlich bei Archäologie am Berg im Hochtal unter Beweis stellt. Mit seiner positiven Einstellung schafft er es, unterschiedlichste Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft, Behörden, Tourismus und lokaler Institutionen an einen Tisch zu bringen und den gemeinsamen Nenner zu finden. Die Salzwelten und die Saline unterstützen die Forschung in Hallstatt auch finanziell, ein kleiner Teil jeder Eintrittskarte kommt der Wissenschaft zugute. Bei Hans Reschreiter wissen wir dieses Geld gut aufgehoben, Archäologie in „unserem“ Salzberg ist für uns ohne ihn nicht vorstellbar.“

© NHM Wien, Daniel Brandner
© Ulli Hillbrand
  
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