Ur-Mammut bei Bauarbeiten an der A5 entdeckt

29. August 2016
Mitte August 2016 wurden durch das Team der Geologisch-Paläontologischen Abteilung des Naturhistorischen Museums Wien nahe Bullendorf im niederösterreichischen Weinviertel sensationelle Mammutreste geborgen. Die Fossilien waren zuvor durch die Experten der Geologischen Bundesanstalt im Rahmen geologischer Aufnahmen an der A5-Baustelle der ASFINAG entdeckt worden.

Mitte August 2016 wurden durch das Team der Geologisch-Paläontologischen Abteilung des Naturhistorischen Museums Wien nahe Bullendorf im niederösterreichischen Weinviertel sensationelle Mammutreste geborgen. Die Fossilien waren zuvor durch die Experten der Geologischen Bundesanstalt im Rahmen geologischer Aufnahmen an der A5-Baustelle der ASFINAG entdeckt worden.
 
In einer mehrtägigen Notgrabung konnten – mit tatkräftiger Unterstützung der ASFINAG – neben Wirbelknochen auch zwei vollständig erhaltene, zweieinhalb Meter lange Stoßzähne freigelegt werden. Nach der Freilegung wurden die Stoßzähne mit Gipsbandagen stabilisiert und ans Naturhistorische Museum Wien transportiert. Alle Zähne und Knochen dürften zu einem einzigen Tier gehören, das im Schlamm der Ur-Zaya eingebettet wurde. Aufgrund der geologischen Verhältnisse und der Form der Stoßzähne vermuten die Paläontologen des NHM Wien, dass es sich nicht um das „gewöhnliche“ Wollhaarmammut handelt, das während der späten Eiszeit in Ostösterreich weit verbreitet war, sondern um eine wesentlich ältere Ur-Mammut-Art.
 
In den nächsten Monaten müssen die einzigartigen Fossilen aufwändig präpariert und gehärtet werden, ehe sie für wissenschaftliche Untersuchungen verfügbar sein werden.
 
 
Kontakt / Wissenschaft:
PD Dr. Oleg Mandic
Naturhistorisches Museum Wien
Geologisch-Paläontologische Abteilung
E-Mail: oleg.madic@nhm-wien.ac.at
Telefon: +43 1 52177-256


Bergung_1
Der Stoßzahn wird vorsichtig freigelegt und für die Bergung vorbereitet.

© NHM Wien
Bergung_2
Das Paläontologen-Team des Naturhistorischen Museums bei der Bergung einer der Stoßzähne. Ein dünner Mantel aus Gipsbandagen dient zur Stabilisierung.

© NHM Wien
Bergung_3
Das Paläontologen-Team des Naturhistorischen Museums Wien bei der Bergung eines der Stoßzähne. Um zu rasches Austrocknen zu verhindern, wird das Fossil mit Gipsbandagen stabilisiert und mit feuchtem Zeitungspapier umwickelt.

© NHM Wien
  
Online-Tickets