NHMW Reports 3: Baulicher Masterplan Naturhistorisches Museum
Von der Idee zur Umsetzung – ein partizipativer Prozess
Autorinnen: Katrin Vohland, Stefanie Jovanovic-Kruspel & Gabriele Bernatzky
50 S.
nur online verfügbar
Vorwort
Als das k.k. Naturhistorische Hof-Museum 1889 eröffnet wurde, war es ein gewaltiger Prachtbau, der die bis dahin verstreuten
Naturaliensammlungen an einem Ort vereinte.
Bei der Größe des Bauwerkes schien es damals gesichert, dass der Platz auf lange Sicht ausreichen würde. Doch schon wenige
Jahrzehnte später musste die ethnografische Sammlung aus Platzgründen ausgegliedert und dem neu gegründeten Museum für Völkerkunde
(Weltmuseum Wien) übergeben werden.
Heute gehört das Naturhistorische Museum Wien mit über 30 Millionen Sammlungsobjekten zu den bedeutendsten Naturkundemuseen
weltweit. Die Vorstellung aus dem 19. Jahrhundert, dass ein Museumsbau für die Zukunft kaum Anpassungen brauchen würde, hat
sich schnell als Irrtum erwiesen. Seit den 1950er-Jahren wurden immer wieder Modernisierungen und Neugestaltungen durchgeführt,
die schließlich in einem Dachausbau und einem vierstöckigen Tiefspeicher gipfelten.
Mit der kontinuierlichen Attraktivierung des Hauses stiegen die Besuchszahlen rasant. Waren es in den 90er Jahren noch rund
350.000 Menschen jährlich, so ist diese Zahl heute fast auf das Dreifache angewachsen. Das bringt neue Herausforderungen:
Die Besucher*innen erwarten nicht nur einen einladenden Eingang, sondern auch moderne, funktionale Lösungen im Inneren, die
den Museumsbesuch zu einem echten Erlebnis machen.
Im Zuge der Budgetverhandlungen für die Jahre 2024–2027 hat die Bundesregierung die Weichen für wegweisende Bauprojekte in
drei Bundesmuseen gestellt: Insgesamt 100 Millionen Euro werden investiert, damit das Belvedere, das Kunsthistorische Museum
und eben auch das Naturhistorische Museum ihren Besucher*innen künftig noch bessere Erlebnisse bieten können.
Der „Bauliche Masterplan Naturhistorisches Museum“, der in einem partizipativen Prozess entwickelt wird, ist ein Meilenstein
in der Einbindung der Mitarbeiter*innen in die Zukunft eines öffentlichen Museums. Das Motto „Fenster zu Türen“ steht dabei
symbolisch für eine noch bessere Zugänglichkeit.
Mit der Veröffentlichung des 3. NHMW Reports gelingt es dem Haus, noch mehr Menschen für die bevorstehenden, denkmalschutzgerechten
Umgestaltungen zu begeistern und das berechtigte Interesse an anstehenden Maßnahmen proaktiv zu adressieren.
Mein Dank gilt allen, die sich in diesen laufenden Prozess einbringen und so zum Erfolg dieses ambitionierten Vorhabens beitragen!
Mag. Andrea Mayer
Staatssekretärin für Kunst und Kultur