Die Kunst der Moulage

Verewigte Krankheitsbilder

seit 08. Oktober 2025
Die neue Dauerausstellung im Narrenturm.
Moulagen sind realistisch wirkende Nachbildungen von Verletzungen, Hautkrankheiten oder anderen medizinischen Befunden – meist aus Materialien wie Wachs, Silikon oder Kunststoff gefertigt.
Wachsabgüsse von Krankheitsbildern fanden vor allem Ende des 19. und frühen 20. Jahrhunderts im medizinischen Unterricht Verwendung, um Studierenden reale Krankheitsbilder zu zeigen, ohne die Patient*innen zu benötigen.
 
1892 begann Carl Henning (1866 – 1943) im Auftrag der Medizinischen Fakultät der Universität Wien mit der Herstellung von Moulagen für den medizinischen Unterricht. Mit seinen täuschend echten Darstellungen von medizinischen Zuständen galt Henning als einer der technisch besten Wachsbildner seiner Zeit. Er trug wesentlich dazu bei, dass Moulagen nicht nur als Lehrmittel, sondern auch als kunsthandwerkliche Meisterstücke betrachtet wurden. Durch den großen Erfolg und die weitreichende Nutzung seiner Moulagen wurde ein eigenes Institut zur Erzeugung und Reproduktion an der Universität gegründet. Nach dem plötzlichen Tod Carl Hennings übernahm sein Sohn Theodor (1897 – 1946) die Herstellung.
 
Aufbauend auf der Sonderausstellung zu Moulagen im Jahr 2024 können nun größere Teile der Sammlung dauerhaft in einem eigenen Themenraum präsentiert werden. Die Moulagen haben nicht nur einen medizinhistorischen Wert, sondern präsentieren reale Krankheiten – sofern sie aus verschiedenen Gründen nicht behandelt werden können.
 
  
Ticketshop