: Mehr als die Hälfte der gezeigten Ausstellungsobjekte sind historisch  © NHM Wien, Archiv
Mehr als die Hälfte der gezeigten Ausstellungsobjekte sind historisch © NHM Wien, Archiv

Historische Ikonen 

Hunderttausende Präparate von Amphibien (Lurchen) und Reptilien (Kriechtieren) umfasst die herpetologische Sammlung des NHM Wien, die seit 1806 wissenschaftlich betreut wird. Von den etwa 1.000 ausgestellten Exponaten in der Dauerausstellung sind mehr als die Hälfte historischen Ursprungs: rund 400 Präparate gelangten bereits im 19. Jahrhundert in die herpetologische Sammlung, etwa 300 weitere vor 1950. 
 
Ganges-Gavial | Gavialis gangeticus
Seit 1902 im NHM Wien
 

Der Gangesgavial zählt nicht nur zu den längsten Krokodilen überhaupt, sondern besitzt auch im Vergleich zur Kopflänge die längste Schnauze. Trotz seiner Größe wird er dem Menschen nicht gefährlich. Er frisst vor allem Fische, die er in Flüssen pirschend oder lauernd erbeutet.

Die beiden im Saal 28 ausgestellten Individuen wurden 1902 vom damaligen Museumsdirektor Franz Steindachner angekauft und beeindrucken durch ihre enorme Größe. Mit über vier und fünf Metern Länge gehören die beiden Präparate zu den größten Gangesgavialen, die in einem Museum zu sehen sind. 

 

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Das historische Foto ist eine Kopie eines Fotos der beiden (frisch aufgestellten?) Ganges-Gaviale, das den Lebenserinnerungen Johannes Umlauffs im Hagenbeck-Archiv in Hamburg beiliegt. Das Foto entstand vermutlich vor 1902, der Ort der Aufnahme ist unbekannt.

Referenz: Koch, A., Schweiger, S. (2023): Zur Provenienz der beiden großen Gangesgaviale in der Schausammlung des Naturhistorischen Museums Wien. Annalen des Naturhistorischen Museums in Wien, Serie B 125, 83–100.
 
Lederschildkröte | Dermochelys coriacea
Seit dem 19. Jahrhundert im NHM Wien


Lederschildkröten sind die größten lebenden Schildkröten. Sie leben im Meer, können bis zu 1.200 Meter tief tauchen und ernähren sich vor allem von Quallen.



Durch Kunststoffmüll sind sie besonders gefährdet: Oft verwechseln sie Plastikbeutel mit Quallen und können das Plastik nicht mehr ausspucken, wenn es einmal im stacheligen Maul gelandet ist. 


 
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Dieses Lederschildkröten-Präparat war bereits um 1890 im Saal 28 an die Wand montiert. 2025 erhielt es wieder seinen ursprünglichen Platz.




Referenz historisches Bild: Titel: Wien, k.k. Naturhistorisches Museum, Saal 28. Verleger: Brüder Kohn (Salomon und Adolf) Wien I., Datierung: um 1900, Inv.Nr.: AT-NHMW-AfW-FOTO-PKNHM1-024
 
 


Wolterstorff-Molch | Hypselotriton wolterstorffi
Seit 1906 im NHM Wien


 

Der Wolterstorff-Molch war bis 1950 im Kunming-See im Süden Chinas noch häufig zu finden. Danach gingen die Bestände wegen starker Verschmutzung durch Industrieabwässer, aber auch aufgrund eingesetzter Fische und nicht heimischer Frösche stark zurück. Die letzten Exemplare verschwanden 1979. 


 
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Diese beiden Wolterstorff-Molche gelangten 1906 in die Sammlung des NHM Wien.
Kuhls Faltengecko | Gekko kuhli
Seit 1874 im NHM Wien


 

Kuhls Faltengeckos sind gut getarnte Baumbewohner der Regenwälder. Die Hautlappen am Körper und an den Gliedmaßen sowie zwischen Fingern und Zehen lassen sie im Ruhezustand förmlich mit den Baumstämmen verschmelzen. Sind sie in Gefahr, nutzen sie diese Hautlappen als Fallschirm und gleiten damit über kurze Strecken durch die Luft. 


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Dieser Kuhls Faltengecko (Saal 27) gelangte 1874 ans NHM Wien. 
  
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