Die Kunst der Moulage - verewigte Krankheitsbilder
Ausstellung im Narrenturm
bis 20. April 2025
Sonderausstellung in den Sonderschauräumen im Narrenturm
Moulagen sind
Wachsabgüsse von Krankheitsbildern, die vor allem Ende des 19. Jahrhunderts im medizinischen Unterricht Verwendung fanden. Hinter
jeder Moulage steckt eine Patientin oder ein Patient – die Krankengeschichten im Zusammenspiel mit den Wachsabgüssen vermitteln
Einblicke in das damalige Gesundheitswesen.
Die neue Schau im Narrenturm zeigt einen Teil der
über 3.000 denkmalgeschützten Exemplare der pathologisch-anatomischen Sammlung Wien. Die Geschichte und Technik der Moulagen-Herstellung
in Wien, besonders durch Carl und Theodor Henning, dokumentiert den Übergang vom Kunsthandwerk hin zum medizinischen Lehrmittel.
1892 begann Carl Henning im Auftrag der Medizinischen Fakultät der Universität Wien mit der Herstellung
von Moulagen für den medizinischen Unterricht. Durch den großen Erfolg und die weitreichende Nutzung seiner Moulagen wurde
ein eigenes Institut zur Erzeugung und Reproduktion an der Universität gegründet. Anfangs noch 100 Stück pro Jahr, stieg die
Zahl der Neuanfertigungen und Kopien bald an.
Nach dem plötzlichen Tod Carl Hennings übernahm sein Sohn Theodor die Herstellung, das Institut wurde privatisiert und um einige Facetten erweitert. So wurden nun auch Gesichtsprothesen und Totenmasken hergestellt. Auch die Rezeptur und Produktionsweise änderte sich im Laufe der Jahre, so wurde neben einer eigenen Abformmasse auch die Wachsmischung regelmäßig verbessert. Bis 1937 wurden Moulagen angefertigt, danach verlagerte Theodor Henning den Schwerpunkt auf die Herstellung von Prothesen vor allem für Kriegsversehrte.
Anhand von Materialanalysen und historischen Quellen wird die Entwicklungsgeschichte der Moulagen veranschaulicht und die Geschichte des k.k. Moulageinstitut von einer universitären Einrichtung zur Erzeugung von Lehrmitteln hin zu einem Privatunternehmen mit unterschiedlichen Angeboten erzählt.
Nach dem plötzlichen Tod Carl Hennings übernahm sein Sohn Theodor die Herstellung, das Institut wurde privatisiert und um einige Facetten erweitert. So wurden nun auch Gesichtsprothesen und Totenmasken hergestellt. Auch die Rezeptur und Produktionsweise änderte sich im Laufe der Jahre, so wurde neben einer eigenen Abformmasse auch die Wachsmischung regelmäßig verbessert. Bis 1937 wurden Moulagen angefertigt, danach verlagerte Theodor Henning den Schwerpunkt auf die Herstellung von Prothesen vor allem für Kriegsversehrte.
Anhand von Materialanalysen und historischen Quellen wird die Entwicklungsgeschichte der Moulagen veranschaulicht und die Geschichte des k.k. Moulageinstitut von einer universitären Einrichtung zur Erzeugung von Lehrmitteln hin zu einem Privatunternehmen mit unterschiedlichen Angeboten erzählt.
Rötungen und Entzündungen der Haut, Erythema multiforme exsudativum (c) NHM Wien, Reiner Riedler
(c) NHM, Chloe Potter
Knie mit Lepra, Tuberkuloide (paucibazilliäre) Lepra (c)NHM Wien; Reiner Riedler