Großraumvitrine für die älteste Holztreppe Europas im Salzbergwerk Hallstatt

18. Februar 2015
NHM Wien und Salzwelten / Salinen Austria gestalten gemeinsam eine neue Schaustelle in den Salzwelten Hallstatt (OÖ).  Die Arbeiten an der Großraumvitrine für die älteste Holztreppe Europas im Salzbergwerk Hallstatt machen gute Fortschritte.
NHM Wien und Salzwelten / Salinen Austria gestalten gemeinsam eine neue Schaustelle in den Salzwelten Hallstatt (OÖ).  Die Arbeiten an der Großraumvitrine für die älteste Holztreppe Europas im Salzbergwerk Hallstatt machen gute Fortschritte.
 
Die älteste Holzstiege Europas wurde 2002 im prähistorischen Teil des Salzberges von Hallstatt gefunden. Nach jahrelanger Erforschung und der nun notwendig gewordenen Verlegung vom Fundort wird derzeit eine neue Schaustelle für die Stiege eingerichtet und diese den Besucherinnen und Besuchern der Salzwelten Hallstatt, dem ältesten Salzbergwerk der Welt im Salzkammergut, zugänglich gemacht.
 
400 Meter unter Tage entsteht gerade eine riesige Großraumvitrine, in der ab Mai 2015 die 3.000 Jahre alte und über acht Meter lange komplett erhaltene Holzkonstruktion zu besichtigen sein wird. Im Salzberg herrschen die besten Bedingungen für die weitere Erhaltung dieses archäologischen Sensationsfundes.
Die über 70 Einzelteile der Stiege werden aktuell auf feinen Salzstaub gebettet und genauso eingerichtet, wie sie bei der Entdeckung vorgefunden wurden.
Vor dem Zusammensetzen der Stiege wurden ihre verschiedenen Teile mit 3D Laserscannern detailliert aufgenommen und genau beschrieben. In einem nächsten Schritt wurden die Stiegenteile am Institut für Holzforschung der Universität für Bodenkultur in Wien getrocknet. Bevor die Stiege nach Hallstatt zurückreiste, wurden  alle Teile im Computertomographen des Österreichischen Gießerei-Instituts weiter untersucht.
Die Ergebnisse dieser aufwändigen Analysen und der archäologischen Untersuchungen von Wissenschafterinnen und Wissenschaftern des NHM Wien im Salzberg Hallstatt sind die Grundlage für eine dreidimensionale Multivision rund um den bronzezeitlichen Hallstätter Bergbau, die im neuen „Bronzezeit-Kino“ gezeigt werden soll. Es ist geplant, dass der hochgradig effiziente und spezialisierte Arbeitsablauf im Hallstätter Bergwerk vor über 3.000 Jahren gleichermaßen unterhaltsam wie lehrreich veranschaulicht wird. Anhand aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse wurde eine fiktive Geschichte rund um Udlo, einem Hallstätter Jungen aus der Bronzezeit, entworfen. In der neuen Schaustelle wird ein Arbeitstag der Bronzezeit wieder zum Leben erweckt. Erstmals wird eine Filmanimation direkt auf ein Originalfundstück projiziert. Die Ausstellungsgestalter der Salzburger Firma Scenomedia verwenden hierfür erstmals moderne 4K-Technik (bessere Auflösung als Full HD). Jahrtausende alte Geschichte trifft hier auf modernste Technologie – so sollen Forschungsergebnisse und Erlebnis auf eindrucksvolle Weise verbunden werden.
Derzeit wird die wertvolle Stiege unter Tage wieder zusammengebaut. Es folgen Arbeiten an der Ausgestaltung der Großraumvitrine und des Besucherraums. Eine luftdichte Abtrennung zwischen Stiegen- und Besucherraum wird eingebaut, die Messgeräte für die Überwachung des Raumklimas in der Vitrine werden installiert, die Tribünen für die Besucherinnen und Besucher werden errichtet und die umfangreiche Technik für die 3D Visualisierungen wird montiert und justiert.
 
Ab 29. Mai 2015 wird die Stiege Mittelpunkt und Glanzstück des neuen „Bronzezeit-Kinos“ 400 Meter unter Tage sein.
 
Täglich Updates zu den Arbeiten auf unserem Stiegen-Blog:
http://hallstatt-forschung.blogspot.co.at/
Die älteste Holztreppe Europas im Salzbergwerk Hallstatt

© NHM Wien, Andreas W. Rausch

Aufbau der neuen Schaustelle im Salzbergwerk Hallstatt
© NHM Wien, Andreas W. Rausch
Aufbau der neuen Schaustelle im Salzbergwerk Hallstatt
© NHM Wien, Andreas W. Rausch
Aufbau der neuen Schaustelle im Salzbergwerk Hallstatt
© NHM Wien, Andreas W. Rausch
Aufbau der neuen Schaustelle im Salzbergwerk Hallstatt
© NHM Wien, Andreas W. Rausch
Aufbau der neuen Schaustelle im Salzbergwerk Hallstatt
© NHM Wien, Andreas W. Rausch
  
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