Welt der Kristalle

seit 14. Juni 2023
Neue Dauerausstellung im Saal 1.
Ab 14. Juni 2023 ist im Saal 1 des Naturhistorischen Museums Wien die neue Mineralogie-Dauerausstellung „Welt der Kristalle“ zu sehen. Nach aufwändiger Renovierung und Neugestaltung mehrerer Vitrinen wird anhand beeindruckender Exponate gezeigt, warum Kristalle mit ihrer Symmetrie und Farbenpracht so viele Menschen faszinieren.

Kristalle haben mit ihren regelmäßigen symmetrischen Formen, mit ihrer Vielfalt und Farbenpracht Menschen seit Jahrtausenden fasziniert und gefesselt. Die Ausstellung kann als Reise durch die Welt der Kristalle gesehen werden, auf der optische Phänomene wie Doppelbrechung im Calcit, Dispersion des Lichtes an einem facettierten Edelstein und das Schillern des Opals ebenso erklärt werden wie das Kristallwachstum.

Die wechselvolle geologische Geschichte der Erde hat im Laufe der Zeit fast alle chemischen Elemente zu Mineralen geformt. Ihre systematische Einteilung erfolgt nach Zusammensetzung und Symmetrie: Elemente, Sulfide und Sulfosalze, Halogenide, Oxide und Hydroxyde, Karbonate und Nitrate, Borate, Sulfate, Phosphate, Arsenate und Vanadate sowie Silikate.

Darunter gibt es viele wichtige Erzminerale, wie die beiden wichtigen Eisenerze Hämatit und Magnetit, das Bleierz Galenit und das Antimonerz Stibnit. Andere Minerale wie Calcit, Gips und Tonminerale kommen als Baustoffe zum Einsatz; wieder andere dienen aufgrund ihrer Kristallstruktur als Vorbild für Kristallsynthesen. So wird das auf der Erde sehr selten vorkommende Siliziumkarbid mit dem Namen Moissanit heute künstlich erzeugt. Aufgrund seiner enormen Härte wird Siliziumkarbid nicht nur als Schleifmittel verwendet, sondern kommt als Halbleitermaterial für Energiesparchips in Elektroautos ebenso zum Einsatz wie als Wafer für Leistungsschalter. Der kristalline Aufbau und die damit verbundenen technischen Anwendungen werden durch ausgewählte aktuelle Beispiele veranschaulicht. So hat Kohlenstoff heute nicht mehr nur in Form von Grafit als Schmiermittel und als Diamant Bedeutung. Auch in Form moderner und zukunftsweisender Materialien wie Graphen, Nanotubes und Fulleren – synthetisch hergestellte Formen von Kohlenstoff, die aufgrund ihrer Kristallstruktur spezielle technische Anwendungen ermöglichen – ist er aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken.

Die Kuratorin der Ausstellung und Sammlungsleiterin der Mineralien- und Edelsteinsammlung am NHM Wien, HR Dr. Vera M. F. Hammer, setzte die Vitrinen-Gestaltung gemeinsam mit dem Architekten DI Rudolf Lamprecht und dem Medientechnik-Team von 7reasons um.


  
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